Würzburger Diözesantagung 2015 zum Interreligiösen lernen

labyrinthVom 21. bis 22. Oktober 2015 fand im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten unsere diesjährige Diözesantagung für Religionslehrkräfte an Gymnasien in der Diözese Würzburg statt.
Als unser Planungsteam vor ca. eineinhalb Jahren das Thema „Interreligiöses Lernen: Chancen, Grenzen, Wege“ ins Auge gefasst hatte, konnten wir damals noch nicht ahnen, welche Dynamik sich diesbezüglich angesichts der Flüchtlingsströme des Jahres 2015 entwickeln würde.

Prof. Dr. Georg Langenhorst, Religionspädagoge an der Universität Augsburg, eröffnete uns in seinem Vortrag „Perspektiven für den Religionsunterricht“. Als wichtigen Aspekt, den wir Lehrkräfte bei Planung und Durchführung interreligiöser Lernsequenzen zu reflektieren haben, stellte er die Selbstvergewisserung der eigenen Position heraus: Gehe ich das Nebeneinander von verschiedenen Religionen in meinem Lebensfeld eher unter dem Modell des EXKLUSIVISMUS, des SKEPTIZISMUS, des RELATIVISMUS, des INKLUSIVISMUS, oder des (theozentrischen) PLURALISMUS an? Was würde ich einem interessierten Mitglied einer nicht-christlichen Religionsgemeinschaft als das Wesentliche des Christentums vorstellen? Interreligiöser Dialog eröffnet somit auch die Chance, der eigenen Religion neu und intensiver zu begegnen.

 

Fachberater StD Norbert Zips, Herzogenaurach, weitete den Blick auf den neuen LehrplanPLUS und nutzte die Gelegenheit zur Information und zum Dialog mit den Tagungsteilnehmern über aktuelle Anliegen des RU.


StD Gerald Mackenrodt, Fortbildungsreferent für Gymnasien am bischöflichen Ordinariat, der auch die Tagung federführend organisiert hatte – herzlichen Dank für die überaus angenehme Zusammenarbeit!- , fokussierte im dritten thematischen Block den interreligiösen Dialog am Gymnasium am Beispiel „Islamischer Unterricht und Islam als Unterrichtsthema“.

 

Es tat allen Tagungsteilnehmern/-innen gut, in einer Eucharistiefeier, der der Schulreferent der Diözese, Prälat Günter Putz vorstand, der eigenen christlichen Spiritualität in der Gemeinschaft Gleichgesinnter nachzuspüren. Und dank der großzügigen Unterstützung des Schulreferates war es möglich, bei einer abendlichen Weinprobe in den stimmungsvoll von Kerzen beleuchteten mächtigen Kellergewölben der Würzburger Residenz, nicht nur den fachlichen, sondern auch den kollegial persönlichen Dialog in stilvoll angenehmer Atmosphäre zu pflegen.

 

Harald Drescher

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