„Lasst uns Ostern lernen“

iosterlaemmer

Am Morgen, als es noch dunkel war –
nichts zu ahnen vom Geheimnis des Lebens,
nur Schrecken, nur Trauer –
plötzliches Erstaunen!
Fragen über Fragen,
eine helle Gestalt –
Gespenst oder Engel?
Verzweiflung oder Hoffnung?
Tod oder Leben?
Das Grab ist leer,
sucht ihn bei den Lebenden!

Und doch gehen sie weg,
erschüttert und erschrocken,
voller Fragen,
noch nicht angekommen im Licht des Ostertages.
Es braucht lange,
bis dem Menschen Ostern aufgeht …

Lasst uns Ostern lernen,
aufstehen und neu anfangen
nach dunkler Nacht.

Lasst uns Ostern lernen,
hoffen wider alle Aussichtslosigkeit
in meinem Leben.

Lasst uns Ostern lernen,
ein Wort sprechen gegen das Verstummen
in meiner Umgebung.

Lasst uns Ostern lernen,
den Glauben bekennen gegen die Spötter,
die Fakten der Mächtigen und der Medien.

Lasst uns Ostern lernen,
aufstehen und neu anfangen
nach jeder Niederlage.

Lasst uns Ostern lernen,
mit dem Wunder rechnen,
das mit jedem neuen Tag beginnen kann,
wenn ich nicht den schweren Stein anstarre,
der vor mir liegt,
sondern das Licht ahne,
das dahinter aufgeht,
mich auch an der Knospe freue,
die den Aufbruch ankündigt,
wenn ich der Botschaft traue,
auch wenn wir vom Tod umgeben sind …

 

Ostermeditation der Seelsorgerin Monika Dittmann aus Walluf

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